Siegfried Schnell - ein preußischer Charmeur
Ein Nachruf von Bernhard Dierdorf
Während meiner Deutschland-Rundfahrt erreichte mich die Nachricht vom Tod meines ehemaligen Forstkollegen Siegfried Schnell. Trauer und zugleich zahlreiche Erinnerungen ließen mich für eine Weile innehalten. Siegfried Schnell gehörte zu den letzten Zeitzeugen des Forstamtes Mettmann, dessen Auflösung er nicht mehr im aktiven Dienst erleben musste.
Unvergessen bleibt mir die Zeit, in der Siegfried Schnell mir als forstlich unerfahrenem „Schwarzen IG“ im Forstmann Mettmann die Einarbeitung in ein für mich völlig neues Berufsfeld erleichterte. Von ihm lernte ich viel über den Wald und dessen Bewirtschaftung.
Mit Siegfried Schnell erlebte ich einen Forstmann von einer ausgeprägten Menschlichkeit, Fairness und Hilfsbereitschaft, wie man ihn nicht alle Tage trifft. In zahlreichen Gesprächen erzählte er mir von den forstlichen Anfängen nach dem Zweiten Weltkrieg. Sein Vater gehörte zu den Gründungsmitgliedern des BDF NRW und auch er war BDF-Mitglied der ersten Stunde. Für ihn war der BDF eine berufsständische Vertretung, die es sich zum Ziel gesetzt hatte, den Forstmännern, die aus dem Krieg und aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt waren, die Eingliederung in ihren Beruf zu erleichtern. Er war Zeitzeuge der schwierigen Wiederaufforstung der durch Reparationshiebe kahlgeschlagenen Waldflächen und des Aufbaus einer neuen Landesforstverwaltung.
In meiner Zeit als Landesvorsitzender des BDF NRW habe ich Siegfried Schnell als aufmerksamen und interessierten Begleiter unserer berufsständigen Arbeit erlebt. Die Arbeit des BDF zur Erhaltung der Einheitsforstverwaltung lag ihm sehr am Herzen. Selbst aus seinem Ruhestand heraus hat er die damalige Forstreform mit großer Besorgnis beobachtet.
Wie sehr er sich dem Wald verpflichtet gefühlt hat, wird auch an seinem Einsatz für den „Senioren Entwicklungsdienst“ im Aufforstungsprogramm in der Mongolei deutlich. Mehrere Wochen hat er in der Mongolei unter schwierigen Rahmenbedingungen forstliche Entwicklungshilfe geleistet. Nach seinem letzten Einsatz in der Mongolei habe ich ihn vom Flughafen Düsseldorf abgeholt und nach Hause gefahren. Sein Herz war so voller Eindrücke und Erinnerungen an dieses Land und seine Menschen, dass er mir am Tage seiner Rückkehr bis spät in die Nacht von seiner Arbeit und seinen Erlenbissen berichtete. Während er erzählte, kleidete er sich mit der ihm von den Mongolen geschenkten Nationaltracht an. Es war ein für Siegfried Schnell typischer Respektbeweis gegenüber diesen Menschen.
Ich werde mich an einen Menschen erinnern, der empathisch, hilfsbereit und zugewandt sowie mit preußischen Tugenden ausgestattet mir und vielen anderen im BDF – NRW unvergessen bleiben wird.
Bernhard Dierdorf, Ehrenvorsitzender
Nachruf auf Peter Meschede
Dezember 2019
Der langjährige Leiter des Stadtforstamtes Remscheid Peter Meschede ist am 23.07.2019 im Alter von 79 Jahren für immer von uns gegangen. Trotz einer schweren Erkrankung kam sein Tod für uns überraschend. Peter Meschede wird uns als hervorragender Forstmann und als wunderbarer Mensch in Erinnerung bleiben.
Peter Meschede hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt – er war Forstschüler in Allagen, danach kurze Zeit in einem Großprivatwald beschäftigt, um im Kommunalwald seine dienstliche Berufung zu finden. Zunächst war er Hilfsförster im Stadtwald Köln, dann seit 1965 Revierförster im Stadtwald Remscheid. Aufgrund seiner Persönlichkeit und Führungsqualitäten wurde er Ende der 80er Jahre zum Forstamtsleiter des städtischen Forstamtes berufen, dem er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2005 vorstand. Damit wurde er in Personalunion auch Geschäftsführer des Forstverbandes Remscheid. Generationen von Kleinprivatwaldbesitzern stand er mit Rat und Tat stets zur Seite.
Als Chef war er aufgrund seiner Geradlinigkeit, seiner Erfahrung und Kompetenz und nicht zuletzt seiner ruhigen, einfühlsamen Art außerordentlich anerkannt und respektiert. Er war immer nah an seinen Leuten und hat ihre berufliche sowie zum Teil auch ihre private Entwicklung begleitet und mitgeprägt. Einigen war er ein väterlicher Freund und Ratgeber. Sein Wort galt etwas, bei Waldbesitzern, Forstkollegen und auch im Ehrenamt, wie beim Sauerländischen Gebirgsverein und eben auch im BDF. Denn Peter Meschede war ein BDF-Mitglied von Anfang an und ein engagierter, treuer Mitstreiter- er gehörte unserem Berufsverband über 50 Jahre an. Neben der fachlichen Entwicklung war ihm vor allem die Gewerkschaftsarbeit ein zentrales Anliegen.
Er hat deutliche Spuren im und an seinem Wald hinterlassen, die noch lange nachwirken werden. Viele der umfangreichen Erstaufforstungen in Remscheid sind in den 1970er und ´80er Jahren von ihm geplant und umgesetzt worden. Diese Wälder zeigen noch heute deutlich seine forstliche Handschrift und waldbauliche Weitsicht. Davon profitieren wir gerade heute in Zeiten der für alle spürbaren und dramatischen Klimaveränderung. Das hat uns immer an ihm beeindruckt und so wollen wir ihn in Erinnerung behalten - sein ausgleichendes Wesen, seine Geradlinigkeit, seine menschliche Zugewandtheit, seine natürliche Souveränität und sein feiner Humor. Besonders gerne erinnern wir uns an die vielen gemeinsamen Exkursionen mit der Bezirksgruppe Bergisches Land und der BDF-Basisgruppe Lübben-Luckenwalde, an denen er mit seiner Frau Hanneli bis zuletzt teilgenommen hat. Auch die stimmungsvollen Jagden, die er leitete, werden unvergessen bleiben.
Der Bund Deutscher Forstleute hat Peter Meschede viel zu verdanken.
Wir verneigen uns vor ihm und werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.
BDF – Bezirksgruppe Bergisches Land
BDF – Bezirksgruppe Rhein - Ruhr
und im Namen der Kolleginnen und Kollegen des Stadtforstamtes Remscheid
Aktivposten im Landesverband
Dezember 2017
Verabschiedung des Vorsitzenden Martin Langkamp
Unsere diesjährige Jahreshauptversammlung fand am 7. Dezember wieder im Förderverein der Station Natur und Umwelt e. V. in Wuppertal statt und war gut besucht. Neben den Themen Bundeskartellamt,
Biodiversitätsstrategie, Landesnaturschutzgesetz und Landesdelegiertentag nahm das Thema "Gewalt im öffentlichen Dienst" einen breiten Raum ein. Der Vorsitzende Martin Langkamp berichtete von der
Veranstaltung: "Gewalt gegen den öffentlichen Dienst" des DBB am 17. November in Duisburg, bei der auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zugegen war. Es ist schon erschreckend, wie häufig von
brutalsten Übergriffen nicht nur gegen Polizisten, sondern auch gegen Feuerwehr, Rettungskräfte, Lehrer; ÖPNV und Mitarbeitern der Arge zu berichten ist. Nach Aussage eines Mitarbeiters der
Deutschen Bahn geht nur noch einer von zehn Fahrdienstleitern angstfrei zum Dienst. Die politische Aussage war, solche Vorkommnisse immer zur Anzeige zu bringen, auch wenn der Erfolg noch so
klein ist. Es gibt kein Patentrezept gegen diese Entwicklung, aber keiner von uns Staatsdienern muss sich für seine Arbeiten beleidigen lassen, noch muss er es hinnehmen, körperlich angegriffen
zu werden.
Nach der Ehrung des Kollegen Peter Meschede für seine 50jährige Mitgliedschaft im BDF wurde es dann Zeit für einen Generationenwechsel. Als Erster Vorsitzender stellte ich mich nach
16 Jahren Amtszeit nicht mehr zur Wiederwahl. Volker Steinhage übernahm das Ruder und wurde einstimmig bei einer Enthaltung zum neuen Vorsitzenden gewählt. Martin Kiefer, Zweiter Vorsitzender,
und Armin Wuttke, Kassierer, wurden in ihren Ämtern bestätigt. Martin Langkamp
Dank des neuen Vorsitzenden
Im Namen der Bezirksgruppe Rhein – Ruhr möchte ich mich auch an dieser Stelle bei Dir, Martin Langkamp, ganz herzlich und ausdrücklich für Dein langjähriges Engagement als Erster Vorsitzender bedanken. Gerade in Zeiten einer immer größeren Arbeitsverdichtung ist ein solcher ehrenamtlicher Einsatz über einen solch langen Zeitraum alles andere als selbstverständlich. Diesem Einsatz verdanken wir eine lebendige Bezirksgruppe und eine Reihe von sowohl interessanten als auch unvergesslichen Veranstaltungen. Erinnert sei hier nur an den Besuch eines Ausbildungsbergwerks oder die Reise zu den Waldtagen nach Brilon. Auf jeden Fall nehmen wir Dich beim Wort, auch weiterhin bei der Bezirksgruppe mit Rat und Tat dabei zu sein.Volker Steinhage