März/Juni 2024
Am 21.03.2024 fand der erste bezirksgruppenübergreifende Austausch zwischen der Bezirksgruppe Niederrhein und der Bezirksgruppe Rhein-Eifel statt. Veranstaltungsort war das Museum Mensch und Jagd
in Brüggen. Der Einladung der beiden Bezirksgruppen folgten insgesamt 36 Mitglieder. Wir freuen uns, dass wir zahlreiche Mitglieder, eine bunte Mischung bestehend aus Pensionären und aktiven
jungen Mitgliedern, zu diesem neuen Veranstaltungsformat begrüßen durften.
Nach einem 1,5-stündigen Museumsrundgang zum Thema „300.000 Jahre Jagd“ wurde der Austausch zwischen den Bezirksgruppen anschließend im museumseigenen Versammlungsraum vertieft. Bei Kaffee und
Kuchen wurden aktuelle forstpolitische Veränderungen angesprochen und im Plenum diskutiert. Themen waren unter anderem der Ausweisungsprozess eines zweiten Nationalparks in NRW und anstehende
strukturelle Veränderungen im Landesbetrieb Wald und Holz NRW.
Gerade in Zeiten großer Veränderungen, ist ein starker BDF ein Gewinn für alle im Forstbereich arbeitenden Personen. Der übergreifende Austausch zwischen den Mitgliedern stand bei der
Veranstaltung im Mittelpunkt und wurde von allen Teilnehmenden wahrgenommen. Der Zusammenhalt im BDF ist in Anbetracht der anstehenden forstpolitischen- und gesellschaftlichen Veränderungen
wichtiger denn je. Dabei wurde im Rahmen dieses Austausches herausgearbeitet, dass der BDF über alle Laufbahngruppen hinweg, einschließlich der Forstwirte, aktiv Mitgliederwerbung betreiben
sollte. Jedes Mitglied ist angehalten, sich bei der Werbung aktiv einzubringen. Die Rückmeldungen zur Veranstaltung zeigen, dass diese Form des gewerkschaftlichen Austausches einen hohen Anklang
bei den Mitgliedern findet. Die widergespiegelte Resonanz zeigt, dass dieses Format auch in anderen Bezirksgruppen eine Überlegung wert sein sollte. Wir halten fest: Wir müssen mehr
interdisziplinär netzwerken.
L.G./C.G.
Die Bezirksgruppe Rhein-Eifel trauert um sein Gründungsmitglied:
Viktor Mögenburg war seit 70 Jahren Mitglied im BDF NRW
Oktober 2021
Am 22.02.2020 machten wir, der 1.Vorsitzende Claus Gingter und der Geschäftsführer Josef Kaiser, uns nach Bornheim in der Nähe von Brühl auf, eine der sehr seltenen Anlässe wahrzunehmen, die man in einem Berufsverbandsleben erleben darf.
Herr Viktor Mögenburg, Gründungsmitglied der ersten Stunde des Landesverbandes NRW des BDF, feierte dort seinen 94. Geburtstag im Kreis seiner Familie. Seine Enkel hatten uns darum gebeten, den Opa am Tage seiner Geburtstagsfeier mit unserer Ehrung zu überraschen.
Nachdem wir das kleine Lokal erreicht hatten und als Event des Tages angekündigt wurden, schaute uns ein fitter, rüstiger und gut gelaunter, erst etwas ungläubiger Jubilar an, wer wir denn wohl seien. Als das Wort BDF fiel, erhob sich Herr Mögenburg direkt von seinem Platz und hörte aufmerksam den Worten des 1. Vorsitzenden zu, der die Ehrenurkunde für die 70jährige Mitgliedschaft verlas und dem Jubilar auf seine ausdrückliche Bitte hin, voller Stolz die Ehrennadel ans Revers steckte. Ferner wurde Herr Mögenburg zum Ehrenmitglied des BDF NRW ernannt. Damit er das Ganze besser verkraften konnte, überreichte Josef Kaiser ihm noch ein wenig Wein.
Auf die von Claus Gingter gestellte Frage, was Ihn und die anderen Forstleute denn damals bewegt hätte, so kurz nach dem verheerenden Krieg den BDF NRW aus der Taufe zu heben, richtete Herr Mögenburg klare Worte an uns.
Es war Zeit, sagte er, wieder eine gemeinsame Vertretung für die Forstmänner (damals gab es noch keine Frauen im Forstdienst) im Land zu bekommen, die auch den kommenden Herausforderungen der Forstleute eine Stimme geben sollte. Er habe immer dafür gekämpft, dass beide Laufbahngruppen, der gehobene, wie der höhere Dienst, dort vertreten seien, aber der höhere Dienst sei damals, vielleicht aus der Zeit heraus, nur widerwillig oder gar nicht eingetreten und das ärgere ihn bis heute noch.
Wir mussten ihm berichten, dass diese Entwicklung leider noch heute so sei; sich aber langsam ändere, wir uns aber sehr darum bemühen, dass der BDF NRW sich weiterhin dafür einsetzt, alle Beschäftigungsgruppen der Fortberufe zu vertreten. Herr Mögenburg sagte, das sei im Sinne der „Gründerväter“ und wir sollten niemals aufgeben, die Vertretung der Förster sein zu wollen. Heute sei es sehr wichtig, eine Stimme und eine Haltung zu haben und diese zu vertreten. Er sei aber zuversichtlich, dass der BDF NRW gut aufgestellt ist und die zukünftigen Herausforderungen meistern wird.
Wir wünschten Herrn Mögenburg noch ein langes und unbeschwertes Leben im Kreis seiner Familie. Wir waren beide froh und dankbar, einen solchen Kollegen ehren zu dürfen und erfahren zu haben, wieviel Herzblut unsere Gründer des BDF NRW noch heute in sich haben.
Etwas mehr als ein Jahr ist seitdem vergangen und nun ist am 6. Juli 2021 unser Kollege und Freund Oberförster Viktor Mögenburg im Alter von 95 Jahren verstorben.
Viktor Mögenburg hat seine Forstlaufbahn in Ostpreußen begonnen. Durch den 2. Weltkrieg konnte er seine Forstausbildung zum Forstwart erst später in Krickenbeck am Niederrhein beenden. Nach der Ausbildung fing er als Forstwart beim EBV (Eschweiler Bergwerksverein) in der Steinkohle an. Am 01.07.1957 wechselte er seinen Arbeitgeber und ging zur Rheinischen Braunkohle (Rheinbraun). Hier übernahm er 1960 das Forstrevier Rösberg / Weilerswist und Schallmauer. Sein Schwerpunkt lag in der Rekultivierung abgeschlossener Braunkohle Tagebaubereiche. Die Betreuung des von Rheinbraun für 12 Jahre angepachteten Rotwildreviers in Bad Münstereifel rundeten seine Forstdienststelle ab. Im Jahre 1969 legte er an der Landesforstschule Allagen seine Revierförsterprüfung ab. Die bestandene Ausbilderprüfung für junge Forstleute bestätigte sein sehr gutes, nahbares Verhältnis zu den jungen Kollegen. Im Alter von 65 Jahren ging Viktor Mögenburg 1991 in den wohlverdienten Ruhestand. Seine ganz große Leidenschaft galt neben der Forstwirtschaft, der Jagd und Hundeausbildung. Er war eines der Gründungsmitglieder des Jagdgebrauchshundeverbandes in Euskirchen.
Viktor Mögenburg war ein sehr gutmütiger, sehr belesener und begeisterungsfähiger Freund und Kollege!
Wir werden ihn sehr vermissen.
Der BDF wird Ihm ein ehrendes Andenken bewahren. CG
Heribert Erdle hat uns verlassen
April 2020
Mit unserem Ehrenmitglied Heribert Erdle hat uns am 19. Februar 2020 ein geachteter und beliebter Forstmann der alten Garde verlassen. Zugleich ist ein wichtiger Zeitzeuge der forstwirtschaftlichen und berufspolitischen Entwicklungen in Nordrhein-Westfalen nach dem Zweiten Weltkrieg von uns gegangen.
Von 1969 bis 1976 leitete er als Vorsitzender des BDF NRW die Geschicke unseres Landesverbandes. In seine Amtszeit fielen die Verabschiedung des neuen Landesforstgesetzes NRW und der Aufbau der neuen Landesforstverwaltung als Einheitsforstverwaltung. Es war eine spannende Zeit, in der unser Berufsverband vor gewaltigen Herausforderungen gestanden hat. Diese Zeit hat Heribert Erdle maßgeblich mitgestaltet, wie er in seinem Beitrag in dem Jubiläumsmagazin anlässlich des fünfzigjähren Bestehens unseres Landesverbandes1998 ausführlich beschrieben hat.
Jeder wird Heribert Erdle auf seine Weise in Erinnerung behalten, ob als Kollege, Vorgesetzten oder als Wegbegleiter im BDF. Für mich war er ein wichtiger Wegbegleiter bei meiner Arbeit für unseren Landesverband. Im Jahr 1998 hatte unser Landesverband eine Exkursion nach Weißrussland organisiert und gebucht. Kurz vor Reiseantritt musste ich mich einer Bandscheibenoperation unterziehen. Ohne sich lange bitten zu lassen, übernahm Heribert Erdle die Delegationsleitung. Mit seinem Fingerspitzengefühl und seinem ansteckenden Humor machte er diese nicht ganz unproblematische Exkursion zu einem unvergessenen Erfolg.
Dem BDF und seinen Forstleuten blies immer wieder aufs Neue der politische Wind ins Gesicht. In diesen Zeiten stand mir Heribert Erdle mit seinen Erfahrungen als wertvoller Berater zur Seite. Er machte mir in kritischen Phasen stets Mut. Seine mit Leidenschaft auf BDF-Veranstaltungen vorgetragenen Beiträge sind mir ebenso in Erinnerungen wie seine humorvollen Einwürfe in scheinbar festgefahrenen Diskussionen. Er hatte die Gabe, ernste Themen humorvoll vorzutragen und ihnen so die Schärfe zu nehmen. Und noch etwas gehörte zu seinem persönlichen Markenzeichen: „Sein konsequenter Hang zur charmanten, vielleicht gewollten Unpünktlichkeit“. Viele ältere Forstleute werden sich an die fünfzehnminütige Zeitmaßeinheit „ein Erdle“ erinnern.
Wer das Glück hatte, Heribert Erdle über einen langen Zeitraum aus der Nähe zu erleben, spürte seine hohe soziale Kompetenz und erfuhr seine Hilfsbereitschaft. Er hatte stets ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte seiner Mitmenschen. Ich bewundere ihn für seinen unerschütterlichen christlichen Glauben, auch in Zeiten, in denen das Schicksal nicht gnädig mit ihm umging. Ich bin mir sicher, Heribert Erdle ist nicht nur für mich ein Vorbild. Ich verabschiede mich in Trauer und in Dankbarkeit von diesem liebenswerten Weggefährten.
Wir Forstleute werden Heribert Erdle in lebendiger Erinnerung behalten. Bernhard Dierdorf
Wir trauern um Dieter Rupp
April 2020
Der BDF trauert um Dieter Rupp, den langjährigen Büroleiter und Funktionsbeamten Hoheit des ehemaligen Forstamtes Ville und des späteren Forstamtes Bonn. Er verstarb am 27. Januar 2020 kurz vor der Vollendung seines 79. Lebensjahres nach langer und schwerer Krankheit.
Herr Rupp wuchs im Forsthaus Schornbusch – sein Vater war bereits Förster – in Schweinheim auf. Sein Vater hat wohl sein Interesse an Wald und Forstwirtschaft geweckt und es war für ihn selbstverständlich, dass dies sein Traumberuf werden sollte.
Diesen Traum setzte Dieter Rupp dann zielbewusst um. Nach seiner Ausbildung und Hilfsförsterzeit in den ehemaligen Staatlichen Forstämtern Königsforst und Siegburg kehrte er zunächst in den Schornbusch zurück. Doch irgendwie schien ihm die Tätigkeit als Revierleiter doch nicht so ganz zu behagen, so dass er bereits nach einem knappen Jahr in den Innendienst im damaligen Forstamt Ville wechselte.
Dieter Rupp war ein sehr vielseitig interessierter Kollege, der neuen beruflichen Herausforderungen grundsätzlich positiv gegenüber stand. So wechselte er 1972 vom Geschäftszimmer des Forstamtes Ville zum Forsteinrichtungsamt nach Düsseldorf und richtete damals u.a. den Hambacher Wald ein. Durch seine immer sehr präzise und strukturierte Arbeitsweise fiel Dieter Rupp dem damaligen Landesforstchef Herrn Hochhäuser auf, der ihn dann für drei Jahre ins Düsseldorfer Ministerium holte.
Doch Dieter Rupp drängte es zurück in die Ville. Ab 1977 an war er für zehn Jahre Büroleiter des Forstamtes Ville mit der zentralen Aufgabe, den Großflächentausch des Landes mit dem damaligen Braunkohleunternehme Rheinbraun – Hambacher Wald gegen das Ville-Rekultivierungsgebiet – umzusetzen.
1987 übernahm Dieter Rupp die Aufgabe des Funktionsbeamten Hoheit im Forstamt Ville, die er 1995 im Zuge der damaligen Forstreform mit der Fusion der beiden ehemaligen Forstämter Ville und Kottenforst zum neuen Forstamt Bonn bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2006 ausübte. Sein Engagement war aber mit dem Eintritt in den Ruhestand nicht vorbei, denn über viele Jahre war Dieter Rupp bis kurz vor seinem Tode Leiter des Naturschutzbeirates (vormals Landschaftsbeirat) im Erftkreis.
Es gibt nur wenige Kollegen, die am Ende ihrer forstlichen Laufbahn zufrieden und erfüllt auf die Tätigkeit in sieben verschiedenen Funktionen zurückblicken können. Und darin spiegelt sich Dieter Rupps große Stärke wider. Er konnte sehr gut mit Menschen umgehen.
Durch seine immer sehr liebenswerte, humorvolle, verbindliche, stilvolle und äußerst korrekte Art hat er immer schnell das Vertrauen seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erobert. Bei allen Meinungsverschiedenheiten und Konflikten stand für Dieter Rupp immer die Suche nach dem Gemeinsamen und nicht das Beharren auf dem Trennenden im Vordergrund. So konnte er auch die oft divergierenden Interessen im Naturschutzbeirat zu einer klugen Lösung führen.
Dem BDF war Herr Rupp ganz besonders verbunden. Für ihn war es immer eine Selbstverständlichkeit, sich für unseren Berufsverband einzusetzen. Nach seiner Pensionierung wurde er zum Initiator des jährlichen BDF-Pensionärstreffens für die Region Eifel und südliches Rheinland. In seinem Sinne sollte sich für diese wichtige Aufgabe bald ein Nachfolger finden.
Der BDF trauert um einen lieben Menschen und mit vielen freundschaftlich verbundenen Kollegen. Es gibt uns aber Trost zu wissen, dass so viele ihn sehr geschätzt haben. Stephan Schütte