Es hätte so schön sein können.
Nach einem gescheiterten Versuch vor rund 12 Jahren nimmt in OWL die Diskussion um einen Nationalpark – in diesem Fall allerdings die Egge - nicht wie seinerzeit die Senne und der Teutoburger
Wald - wieder Fahrt auf.
Betroffen von der Suchraumkulisse sind ca. 12.600 ha Staatswald auf dem Eggekamm.
Die Mitglieder der Bezirksgruppe OWL hatten auf ihrer letzten Versammlung beschlossen, sich zum Thema Nationalpark zwar neutral zu positionieren, sich aber durchaus mit sachlich fundierten Argumenten und Fragestellungen in den Findungsprozess einzubringen. Nachdem im Vorfeld ein privater Fernsehbeitrag eines pensionierten Kollegen, bei dem er -unabgesprochen- durch einen „Experten“ im Studio „korrigiert“ wurde, hatte der WDR ihm dann das Angebot eines weiteren Berichtes der Forstleute in der Lokalzeit OWL quasi als „Wiedergutmachung“ angeboten. Freundlicherweise stellte uns der Kollege diesen Kontakt bzw. die Sendezeit für einen Bericht des BDF zur Verfügung. Als „Naturschutzbeitrag“ der Forstleute konnten nach gründlicher Vorüberlegung und vorheriger Ortsbesichtigung (Was zeigen wir? Wo zeigen wir’s? Wer macht’s? …), die entsprechenden Filmaufnahmen Anfang Februar in Angriff genommen werden.
Bei den notwendigen Vorgesprächen mit der WDR-Redakteurin wurde seitens der BG OWL explizit darauf hingewiesen, dass wir Forstleute unsere alltäglichen Naturschutzleistungen bei einem Waldspaziergang zeigen möchten. Der Beitrag sollte keinesfalls in Zusammenhang mit dem aktuell diskutierten Thema Nationalpark stehen; so die Absprache. Aus diesem Grund wurden von uns auch Drehorte außerhalb der potentiellen Nationalparkkulisse ausgesucht.
Dann kam der Dreh…
Die Schauplätze waren gut ausgesucht- zunächst eine Wiederaufforstung mit vielen Baumarten auf einer Kalamitätsfläche (Wiederbewaldung unter dem Aspekt des Klimawandels), anschließend ein Buchen-Altholzbestand mit vielen Biotopbäumen und schlussendlich ein Douglasienbestand der die Angst vor einer „fremden“ Baumart etwas eindämmen sollte.
Schon bei den Dreharbeiten wurde den beiden Akteuren vor der Kamera etwas mulmig, als die Redakteurin immer wieder Fragen zum Nationalpark, zur Kulisse, zum Umgang mit fremden Baumarten, zum Wegekonzept… stellte - Gott sei Dank nicht vor der laufenden Kamera - aber der Ton lief über die Verkabelung schließlich ständig mit! Wegen der penetranten Anspielungen zum Nationalpark haben beide beteiligten Forstleute vor Ort immer wieder darauf hingewiesen, dass es sich um einen Naturschutzbeitrag, der unsere tägliche Arbeit und die Probleme, die zukünftig auf die Forstwirtschaft einwirken, darstellen soll; losgelöst von einem möglichen Nationalpark.
…und schließlich der Sendetermin
Mit schlaflosen Nächten und Spannung erwartet, wurde der Beitrag am 05. Februar in der Lokalzeit OWL ausgestrahlt.
Und fast alle Befürchtungen wurden wahr.
Nachdem sich der Kreistag Höxter schon gegen eine Bewerbung als Nationalpark ausgesprochen hat, wurden am Tag der Ausstrahlung des Berichtes in den Kreishäusern der hauptsächlich betroffenen Kreise Paderborn und Höxter Unterschriftenlisten der Nationalparkbefürworter für ein Bürgerbegehren eingereicht. Dazu hatte der WDR ebenfalls einen aktuellen Bericht gemacht. Nach diesem tagesaktuellen Bericht erfolgte eine Anmoderation der Studiomoderatorin zu den „Gegnern“ eines Nationalparks, dem Bund Deutscher Forstleute. Unser Beitrag wurde so direkt in einen Zusammenhang mit dem Nationalpark gebracht, was ausdrücklich anders besprochen war. Nach unserem Beitrag wurde dann noch eine pensionierte „Expertin“ des Bundesumweltministeriums zum Betretungsrecht in einem Nationalpark interviewt, die allerdings mit inkorrekten Aussagen glänzte. Eingebettet in die Nationalpark-Berichterstattung wurde aus einem gelungenen Beitrag zum Naturschutz im Wald ein Anti-Nationalparkbericht… Einzeln für sich gestellt, hätte der Beitrag ein wunderbarer Bericht zum tagtäglich durch Forstleute praktizierten Naturschutz sein können.
SERIÖSE BERICHTERSTATTUNG GEHT ANDERS!
Durch die Platzierung in der Sendung und die eindeutige Anmoderation als Gegner wurde dem BDF hier ein Stempel aufgedrückt, der so nicht passt. Tief enttäuscht von dieser meinungsmachenden Berichterstattung eines öffentlich-rechtlichen Senders steht die Bezirksgruppe OWL jetzt im Schriftwechsel mit der Studioleitung des WDR um eine Richtigstellung zu erwirken. Aus unserer Sicht wäre es angeraten, die Meinungsbildung der mündigen Bevölkerung zu überlassen.
Marina Jürgens, BG OWL
Am 20. Oktober 2023 trafen sich Mitglieder der Bezirksgruppe OWL zur Bezirksgruppenversammlung im Technologiezentrum für Zukunftsenergien in Lichtenau.
Als Gast konnte die Bezirksgruppe den stellvertretenden BDF-Landesvorsitzenden Gerhard Tenkhoff begrüßen. Er berichtete über verschiedene Arbeitsthemen auf Landes- und Bundesebene, unter anderem den Waldpakt 2.0, erneuerbare Energien, das sich in Arbeit befindende neue Bundeswaldgesetz sowie die Planungen zu einer Erneuerung des Landeswaldgesetzes NRW. Kontrovers diskutierten die Teilnehmenden das Thema „Funktionalisierung im Forstbereich“ (Trennung von Hoheit und Dienstleistung).
Es ist geplant, den jährlichen Forstkalender als App aufzulegen. Dort sollen dann weitere nützliche Funktionen eingestellt werden. Für die am 6.6.2024 stattfindenden Personalratswahlen werden für den Hauptpersonalrat in Düsseldorf noch Kandidaten gesucht. Bei Interesse daran, bitte an den Landesvorstand NRW wenden. Vom 12.9 bis 13.9.2024 findet der Gewerkschaftstag in Berlin statt. Gastdelegierte können teilnehmen. Es werde rechtzeitig konkret darüber informiert.
In Rheinland-Pfalz wurden die Forstrevierleitungen dem „technischen Dienst“ zugeordnet. Einstellungen erfolgen somit mindestens in A 10. Es ist zu erwarten, dass daraus eine Sogwirkung auf Revierleiter in angrenzenden Bundesländern folgt.
Weitere Tagesordnungspunkte waren die Suche nach einem zweiten Nationalpark in NRW und die Ausweisung von Windenergieanlagen im Wald. Der BDF-Vorschlag, mit Einrichtung eines Moor-Nationalparks im Norden von OWL dem gefährdeten Lebensraum Moor und den ihn begleitenden Waldgesellschaften mehr Aufmerksamkeit zu bringen, war von den Mitgliedern sehr begrüßt worden. Eher kritisch betrachtet wird die Errichtung von Windenergieanlagen im Wald. Das Für und Wider dieser Thematik wurde intensiv diskutiert.
Nach dem sehr leckeren Mittagessen folgte eine Exkursion in das Energiedorf Herbram-Wald e.G. in der Egge. Hier versorgt eine ehrenamtlich geleitete Energiegenossenschaft ihre Mitglieder seit 2013 über eine mit Holz aus den umliegenden Wäldern gespeiste Hackschnitzelfeuerungsanlage mit Fernwärme. Den vorgestellten Zahlen zufolge ein echtes klimafreundliches Erfolgsmodell.
AR
Zum 31. Mai 2023 wurde unser Kollege Hermann Kaiser in den Altersruhestand verabschiedet. Nach dem Forststudium in Göttingen und beruflichem Einsatz in den Forstämtern Arnsberg und Lage der Forstverwaltung des Landes NRW trat er am 1. Juni 1989 seinen Dienst in der Forstabteilung des Landesverbandes Lippe an. Anschließend war er viele Jahre Leiter des Forstreviers Schieder. Um einer Kollegin mit Familie den Wiedereinstieg in den Außendienst zu ermöglichen, tauschte er dies dann gegen das Forstrevier Hiddesen bei Detmold. In seinen letzten Dienstjahren leitete er schließlich das Forstrevier Belle in Horn-Bad Meinberg. Die Kolleginnen und Kollegen der Bezirksgruppe OWL wünschen Hermann Kaiser für seinen Ruhestand alles Gute.
N.A.
Dezember 2022
32 Jahre lang kümmerte sich Herwart Siebert als Förster des Landesbetriebes Wald und Holz NRW mit großem Engagement um den Wald – unter anderem und bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2017 im Forstbetriebsbezirk Herford, einem Betreuungsrevier für Privat- und Kommunalwald. Trotz des anspruchsvollen Reviers nahm sich Herwart auch Zeit für ehrenamtliche Tätigkeiten. So war er von 2011 bis Juni 2022 Vorsitzender der großen Bezirksgruppe Ostwestfalen-Lippe (OWL) im BDF.
In diesen 11 Jahren Ehrenamtszeit hat sich Herwart sehr stark für die Sache des BDF eingesetzt, auf NRW-Ebene ebenso wie auf der Ebene der Bezirksgruppe. Die Zusammenarbeit im Bezirksgruppenvorstand kann als vorbildlich und freundschaftlich bezeichnet werden. Rechtzeitig vor seiner Pensionierung organisierte er seine Nachfolge für seine Tätigkeit für den BDF: er konnte damals seine Stellennachfolgerin im Revierdienst, Anna Rosenland, dafür gewinnen, auch seine Nachfolge im Vorstand der Bezirksgruppe anzutreten.
Um ihr den Übergang zu erleichtern, einigte man sich seinerzeit darauf, dass Herwart ihr noch für eine Wahlperiode mit Rat und Tat zur Seite stehen würde. Diese Einarbeitungsphase hat sich als sehr effektiv erwiesen, wenn auch „Corona“ manche Hürde parat hatte. Anna Rosenland hat sich mit viel Elan und Energie in die Aufgabe eingefunden und zeigte von Anfang an, dass der BDF mit ihr an der Spitze der Bezirksgruppe eine engagierte Vorsitzende in seinen Reihen hat.
Der amtierende Vorstand bedankte sich nunmehr bei Herwart Siebert für seine 11 Jahre andauernde Arbeit als Bezirksgruppenvorsitzender mit einer Einladung zu einem Abendessen in einem urigen Lokal in Herford. Herwart Siebert und seine Frau Sabine haben sich sehr über diese Einladung gefreut und den gelungenen Abend genossen.
N.A.
Mitgliederversammlung BZG OWL
Dezember 2018
Herwart Siebert konnte am 21.September 2018 zahlreiche Mitglieder der Bezirksgruppe Ostwestfalen-Lippe im Liebharts Fachwerkdorf in Detmold zu einer bestens vorbereiteten und organisierten Mitgliederversammlung begrüßen.
C. J. Caesar, Waldbeauftragter der Bundesregierung, berichtete über die aktuelle Forstpolitik der Bundesregierung. So stellt die Bundesregierung beträchtliche Haushaltsmittel für Projekte, Objekte und forstliche Maßnahmen zur Verfügung, die sowohl einer positiven Entwicklung der Waldbewirtschaftung als auch der Schaffung neuer forstlicher Arbeitsplätze dienen sollen. Er forderte den BDF auf, sich dieser Entwicklung anzunehmen und sie zu unterstützen.
Die Berichte aus den Personalräten im Landesverband Lippe und im Landesbetrieb Wald und Holz machten deutlich, dass sich Erfolge und Herausforderungen die Waage halten. Herwart Siebert und seine Vorstandsmitglieder konnten auf ein lebhaftes Jahr zurück schauen und einen entlastungsfähigen Geschäfts- und Kassenbericht verweisen. Den Berichten schloss sich eine lebhafte Diskussion an.
An der Stelle, an der in der Regel ein forstlicher Tagesordnungspunkt angeboten wird, stand diesmal eine Brauereibesichtigung. Der Juniorchef der Liebharts Privatbrauerei präsentierte eine Besichtigung der besonderen Art. Mit launigen Worten und unterhaltsamen Ausführungen brachte er den Forstleuten die hohe Kunst der Bierbrauerei näher. Nach dem Motto, das man Ernsthaftes humorvoll vortragen sollte, stellte er den betriebswirtschaftlichen Aufwand sowie die finanziellen Risiken vor, die es zu bewältigen gilt, wenn man sich mit seinen Produkten wie hier mit dem Produkt „Bio-Biere“ auf den Markt wagt. Neben den verschiedenen Biersorten produziert die Brauerei auch ein interessantes Sortiment an Bio-Limonaden. Neben der Theorie kam auch die Praxis nicht zu kurz. Im Braukeller stand dann noch eine maßvolle Verkostung auf dem Programm.
Schade, dass auf Grund der momentan angespannten Lage viele Kolleginnen und Kollegen nicht teilnehmen konnten.
Ihr habt was verpasst!
Fazit: Eine gelungene Mitgliederversammlung, die Lust auf mehr gemacht hat. Siebert/Wolting
Am Freitag, den 29. Juni 2018 trafen sich die Mitglieder des BDF im Teuto-Kletterpark Detmold am Fuße des Hermannsdenkmals, einem der ersten und heute bekanntesten Waldkletterparks in Deutschland.
Fernab vom stressigen Arbeitsalltag bot uns der Kletterpark im herrlichen Buchenwald an der Grotenburg Spaß, Abenteuer und Nervenkitzel in sechs verschiedenen Parcours. Nach der gemeinsamen Einführung in das Sicherungssystem, in der wir die notwendigen Techniken zur eigenverantwortlichen Sicherung erlernten, ging es los. In unterschiedlichen Höhen (5 m bis 14 m) mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden konnten wir unsere körperliche Fitness auf die Probe stellen. Zur Bewältigung dieser Herausforderung war Teamgeist gefragt – jeder Parcours wurde immer mindestens zu zweit bewältigt.
Anschließend trafen sich wieder alle Mitglieder
in gemütlicher Runde zusammen und es wurde ausgiebig in entspannter Atmosphäre gegrillt. Hier bot sich die Gelegenheit zum Austausch über verschiedene Gesprächsthemen. In diesem Sinne möchten wir
uns bei Herrn Siebert für die hervorragende Organisation bedanken! BG OWL